Zeitlich 8 Buchstaben

Die Form ohne -e ist schriftsprachlich weniger üblich: Im schriftsprachlichen Deutschen Referenzkorpus (DeReKo) (Stand März 2024) finden sich zum Beispiel 18.832 Belege für schon lang gegenüber 645.703 Belegen für schon lange. Im mündlichen Gebrauch ist vermutlich die Form ohne -e häufiger, weil im Mündlichen gerne verschliffen wird (vgl. Elision).

Das attributive lang bezieht sich auf räumliche oder zeitliche Strecken: lange Beine, lange Wartezeiten. Auch das adverbial verwendete lang bezieht sich auf Raum oder Zeit. Ausschließlich beim zeitlichen Bezug hat es sich etabliert, zwischen lang und lange zu variieren:

Zeitlich ausgedehnt 5 Buchstaben

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Das Adjektivlang wird zum einen attributiv verwendet, etwa in lange Beine. In diesem Fall wird es so flektiert, wie Adjektive eben flektiert werden: lange Beine, die langen Beine usw. Alternativen zu diesen Wortformen gibt es nicht; sie werden genau so vorgeschrieben. Zum anderen kommen adverbiale, also Verben näher bestimmende Verwendungen vor wie in:

Schneider, Roman / Lang, Christian (2022): Das grammatische Informationssystem grammis – Inhalte, Anwendungen und Perspektiven. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik, 50(2). Berlin/Boston: de Gruyter, 407-427. https://doi.org/10.1515/zgl-2022-2060

Zeitlich Kreuzworträtsel

Zeitliche Längeeiner offiziellen Position Stelle

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In Wörterbüchern werden mitunter lange als Adverb und lang als Adjektiv angesetzt. Dies hat historische Gründe, denn das -e bei lange ist eigentlich ein typischer Adverbmarker, das heißt eine Einheit, die markiert, dass etwas ein Adverb ist. Im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm wird dazu im Band 12 (1885), Spalte 153 angemerkt: "Die alte absonderung der adverbial- von der adjectivform, wie sie im ahd. lango longe, diu gegen lanc longus, mhd. lange gegen lanc besteht, dauert auch nhd., wenn das wort in zeitlichem sinne gebraucht ist, fort, und wiewol dieses adverbiale lange oft auch, und schon in der älteren sprache, seinen endvocal abwirft, zeigt es auch dann noch seine formelle geschiedenheit von der adjectivform: denn das g verhärtet sich in der aussprache nicht, wie bei der letzteren stets, wenn es in den auslaut tritt."

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Schließlich gibt es noch den prädikativen Gebrauch. Auch hier wird nur mit zeitlichem Bezug variiert: Der Weg ist lang; eine Stunde ist lang oder eine Stunde ist lange. Nur im St. Galler Tagblatt finden sich daneben Belege auch für räumliches lange: