Sensorgrößennikon

Würde man so ein Objektiv auf eine Kamera mit Vollformat-Sensor schrauben, dann wird der größere Sensor wie in der Abbildung dargestellt nicht komplett ausgeleuchtet. Stattdessen erhält man ein Bild mit schwarzen, kreisrunden Rändern.

Sensorgröße iPhone 15 Pro

Kamerasensoren gibt es in vielen Größen. Am gängigsten sind im Amateurbereich die Größen Full Frame, auf Deutsch als Vollformat bezeichnet, APS-C und Micro Four Thirds (4/3).

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Würden wir beim oben skizzierten Versuch an der APS-C-Kamera anstelle von 28 mm eine Brennweite von 18 mm wählen, dann bekämen wir durch den Crop-Faktor eine effektive – oder vollformatäquivalente – Brennweite von ungefähr 28 mm. Anders ausgedrückt bekommen wir also an APS-C mit 18 mm Brennweite ein Bild mit identischem Bildwinkel zum Vollformat-Bild, welches mit 28 mm aufgenommen wurde.

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Woher kommt also der Irrglaube? Eine Erklärung gibt im Prinzip der Zusammenhang zwischen Sensorgröße und Brennweite wie oben beschrieben. Angenommen, wir wollen ein Porträt mit einer Vollformat-Kamera aufnehmen. Wir wählen eine Brennweite von 75 mm, die Blende f/2 und stehen außerdem einen Meter von unserem Model entfernt. Wir machen das Bild und wollen nun das gleiche Bild mit einer APS-C Kamera machen. Wie wir vorhin gelernt haben, benötigen wir wegen des Crop-Faktors jetzt eine kürzere Brennweite, um den gleichen Blickwinkel bzw. Bildausschnitt zu bekommen.

Es gibt die landläufige Aussage: »Ein größerer Sensor stellt mehr frei«. Das ist nicht ganz richtig. Die Schärfentiefe ist zunächst einmal komplett unabhängig von der Sensorgröße. Bei gleichem Abstand zum Motiv, gleicher Blende und gleicher Brennweite liefern APS-C und Vollformat theoretisch die exakt gleiche Schärfentiefe.

Würden wir nun beide Aufnahmen, das Vollformat- und das APSC-Bild, in Vollbild auf ein und demselben Bildschirm ansehen, dann sehen wir einen kleineren, engeren Bildausschnitt beim APS-CBild.

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Auf der Webseite https://dofsimulator.net/ gibt es ein schönes Simulationstool, welches die Thematik sehr gut visualisiert.

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Auf größeren Sensoren ist mehr Platz. Geht man von einer festen Anzahl an Pixeln aus, die man auf dem Sensor unterbringt, dann sind die einzelnen Pixel auf einem größeren Sensor entsprechend größer. Größere Pixel können mehr Informationen aufnehmen, sodass Kameras mit größeren Sensoren zu weniger Bildrauschen neigen. Geht man umgekehrt von einer festen Pixelgröße aus, dann können auf einem größeren Sensor mehr Pixel untergebracht werden. Das ist dann relevant, wenn man Bilder nachträglich stark beschneidet oder großformatig drucken will.

Für die verschiedenen Sensorgrößen gibt es spezielle Objektive. Vergleichen wir dazu einmal beispielhaft Vollformat- und APS-C Sensoren. In der nächsten Abbildung haben wir die beiden Sensorgrößen in Rot (Vollformat) und Gelb (APS-C) skizziert. Nun leuchten Objektive bauartbedingt eine kreisförmige Fläche aus. Spezielle APS-C Objektive sind so konzipiert, dass ihr Ausleuchtkreis genau den APS-C-Sensor umschließt.

Bei digitalen Kameras spielt die Sensorgröße eine zentrale Rolle. Warum? Eine erste Faustregel ist: Je größer der Sensor, desto mehr Umgebungslicht kann der Sensor aufnehmen, aber desto größer, schwerer und teurer sind typischerweise auch die Kamera und die Objektive.

Der Bildausschnitt, den der APS-C-Sensor einfangen kann, ist kleiner als der Bildausschnitt, den der Vollformat-Sensor einfängt. Wir haben das in der Abbildung mit dem gelben Rahmen skizziert. Es landet also weniger vom Baum auf dem APS-C-Sensor.

Umgekehrt kann man aber vollformattaugliche Objektive problemlos an Kameras mit APS-C-Sensor nutzen, denn der kleinere Sensor wird dann locker ausgeleuchtet. Der Vorteil von APS-C-Objektiven ist, dass sie in der Regel kompakter und leichter sind.

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Wie oben diskutiert, können wir damit ohne Probleme fotografieren, da das Vollformat-Objektiv den APS-C-Sensor locker ausleuchtet. Wir machen nun ein Foto vom selben Standort mit der identischen Brennweite von 28 mm. Was beobachten wir?

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch „Bessere Fotos“ von Thomas Kleinert und Martin Schmidt. Alle Infos zum Buch, das Inhaltsverzeichnis und eine kostenlose Leseprobe findet ihr bei uns im Shop.

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Stellen wir uns einmal vor, wir stehen in einem Wald, schrauben eine Vollformat-Kamera auf ein Stativ und machen das Bild in der Abbildung mit einer Brennweite von 28 mm. Danach ersetzen wir die Vollformat-Kamera durch eine APS-C-Kamera, auf die wir das gleiche Objektiv schrauben.

Das Bild wirkt wie mit einer längeren Brennweite aufgenommen. Diese Verlängerung der effektiven Brennweite entsteht aus dem Verhältnis der Sensorgrößen zueinander, welches man den Crop-Faktor nennt. Je nach Hersteller liegt der Crop-Faktor von Vollformat zu APS-C zwischen 1,5 und 1,6.

Bei einem Crop-Faktor von 1,5 benötigen wir an der APS-C-Kamera also eine Brennweite von 50 mm. Würden wir uns nun beide Bilder ansehen, dann fällt auf, dass das Vollformat-Bild eine geringere Schärfentiefe hat – obwohl Blende und Motivabstand identisch sind. Das liegt daran, dass wir beim APS-C-Bild eine kürzere Brennweite verwendet haben. Die geringere Schärfentiefe bei Vollformat liegt also nur indirekt an der Sensorgröße.